Triumph TR3 |
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geschrieben von: |
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Bengt Ason Holm |
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Member of the Guild of Motoring Writers |
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Die
TR-Reihe kam zum Anfang der 50er Jahre dem so
genannten „goldenen Zeitalter der britischen Sportwagen“
Gezielt war sie auf den amerikanischen Markt, wo der Jaguar XK 120 bereits
sagenhafte Erfolge verbuchen konnte. Das
TR-Projekt wurde 1949 in Earls Court
eingeleitet, als Triumph unter der Bezeichnung
TRX einen kleinen, rundlichen Roadster
vorstellte. Angetrieben wurde
der von dem 2,1-l-Vierzylinder
aus dem Standard Vanguard. Die Karosserie war ein mittragendes Teil aus Aluminium, das
auch die Kotflügel umfasste.
Daneben hatte der TRX ein
kompliziertes elektrohydraulisches
System zur Bedienung von
Scheinwerfern, Overdrive,
Vordersitzen, Seitenfenstern, Motorhaube
und Antenne. Der
TRX war hässlich, die Hydraulik zu kompliziert und die Alu-Karosserie
sehr anfällig. Daher wurden
nur drei Prototypen gebaut, bevor das TRX-Projekt 1951 eingestellt wurde. Sir
John Black, Geschäftsführer bei Standard, zu dem auch Triumph gehörte,
hatte die Idee eines Sportwagens aber keineswegs aufgegeben.
Daher entschied er sich, einen einfachen Sportwagen wie den M.G. TD
zu bauen, allerdings mit einer modernen Karosserie.
Viel Geld durfte dieses Projekt aber nicht kosten.
So erhielten die Entwickler die Auflage, so viele Standard-Teile
wie möglich zu benutzen. Als
Grundlage für den neuen Sportwagen dienten zunächst ein paar
Vorkriegschassis des Standard Flying Nine, Aufhängung und Hinterachse vom
Triumph Mayflower und der 2,1-l-Motor aus dem Standard Vanguard. Der
erste Prototyp war 1952 fertig. Die
Erprobungen zeigten aber deutliche Probleme bei den Fahreigenschaften,
sodass das Fahrwerk vor der Vorstellung noch einmal überarbeitet werden
musste. Zunächst hieß der
Prototyp 20TS, später wurde er in TRI umbenannt.
Der einzige Prototyp wurde später verschrottet. Ken
Richardson von BRM sollte sich um die Fahrwerksabstimmung kümmern.
Nach der ersten Fahrt sagte er: "Dieser Wagen ist eine
verdammte Todesfalle!" Anfang
1953 wurden fünf Prototypen des neuen TR2 gebaut und mit einem
brauchbaren verstärkten Fahrwerk versehen.
Der Hubraum des Standardmotors war auf 1,9 l reduziert worden,
damit die Besitzer später in der 2-l-Klasse fahren konnten.
Im Mai 1953 wurde ein Prototyp nach Belgien gebracht, wo er es nach
einigen Modifikationen auf der Autobahn bei Jabbeke auf 201 km/h brachte.
In der Serienausführung lag die Höchstgeschwindigkeit bei 165
km/h. Der
TR2 war ein gut aussehender Sportwagen mit tief ausgeschnittenen Türen,
die bis an das untere Ende der Karosserie reichten.
Am auffälligsten war der tief eingelassene Kühlergrill.
Die Serienproduktion begann im August 1953 und bis Oktober 1935
waren bereits 2628 Exemplare entstanden. Triumph
TR3 Der
Serienstart des neuen TR3 war im Oktober 1955. Es handelte sich im Prinzip
um einen TR2, allerdings war die Leistung auf 95 PS gestiegen. Als erster
britischer Serienwagen hatte der TR3 vorn
Scheibenbremsen (1957). Der
erste Serienwagen überhaupt mit Scheibenbremsen war der Citroën DS19. Die Türen ähnelten
noch denen des TR2, gingen aber nicht mehr so weit nach unten.
Nun konnten die Passagiere die Türen auch neben einem Bordstein
öffnen, ohne hängen zu bleiben. Der
Kühlergrill erhielt ein kreuzförmiges Muster.
Als Extras konnte der Kunde Türgriffe außen, einen zusätzlichen
Sitz im Fond und ein abnehmbares Hardtop ordern. Vom
TR3 wurden 13377 Exemplare gebaut (davon knapp 90 Prozent für den
Export), bevor September 1957 der TR3A erschien.
Die auffälligste Neuerung war der Kühlergrill, der nun über die ganze Front
reichte. Die Leistung wurde
erneut erhöht, und zwar auf 100 PS bei 5000 U/min.
Von 1959 an war ein Tuningkit erhältlich, mit dem der Hubraum auf
2,1 l -gebracht werden konnte.
Bis Oktober 1961 wurden insgesamt 58236 TR3A gebaut.
Dann wurde er durch den von Michelotti in Italien abzeichneten TR4
abgelöst. Der
TR wurde über die Jahre immer besser. 1958 konnten über 300 Exemplare
pro Woche exportiert werden. Der
TR.3A war ein ebenso typischer britischer Sportwagen wie der M.G., worüber
man in Abingdon nicht gerade glücklich war. Ungewöhnlich
war der TR3B, der ausschließlich für den amerikanischen Markt gebaut
wurde. Er sah genau so aus
wie der TR A, hatte aber einen stärkeren Motor.
Zwischen März und Oktober 1962 entstanden lediglich 3331
Exemplare. Die Bezeichnungen
TR3A und TR3B wurden übrigens nie offiziell benutzt.
Das Werk sprach stets von TR3. Der
TR war auch auf der Rennstrecke recht erfolgreich.
Im März 1954 konnten Privatfahrer mit ihren TR2 den ersten,
zweiten und fünften Platz bei der RAC International Rallye belegen.
Andere Fahrer hatten zuvor mit wechselndem Erfolg an den 24 Stunden
von Le Maus teilgenommen. Der
TR war aber eigentlich eher ein Rallye-Fahrzeug, was auch die guten
Ergebnisse beim Coupe des Alpes und Lüttich-Rom-Lüttich beweisen. Im
Oktober 1961 wurde die Produktion des TR3A eingestellt.
Zwei Monate zuvor war der neue TR4 in die Serie gegangen.
Die TR-Reihe lief noch bis zum TR8, der bis zum Oktober 1981 gebaut
wurde. |
Typ | Triumph TR3, TR3A, 1955-1961 |
Motor | Frontmotor, Vierzylinder |
Hubraum | 1,9l |
Leistung | 95-100 PS bei 5000 U/min |
Ventilsteuerung | hängende Ventile |
Gemischaufbereitung | zwei SU-Vergaser H6 |
Getriebe | Vierganggetriebe, Overdrive |
Antrieb | Hinterachse |
Länge | 3816 mm |
Aufhängung (vorn) | Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern und Doppelquerlenkern |
Aufhängung (hinten) | Starrachse mit Halbelliptik-Blattfeder |
Fahrwerk/Karosserie | U-Profil-Kastenrahmen |
Karosserieformen | Roadster |
Breite | 1435 mm |
Radstand | 2248 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1181/1168 mm |
Eigengewicht | 1003 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 177 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 11,4 sek |
Gesamtproduktion | 71613 Stück (TR3, TR3A) |
delprado verlag |