Mitsubishi Pajero  

  technische Daten

geschrieben von:

Bengt Ason Holm

Member of the Guild of Motoring Writers

 

Der Jeep war als Geländewagen ein Kind seiner Zeit und erlebte seinen Feuertaufe im Zweiten Weltkrieg. Heute sind die Geländewagen luxuriös oder sportlich und eher in der Großstadt als in unwegsamem Gelände anzutreffen.

Nach dem Krieg baute Willys den Inzwischen berühmten Jeep für den zivilen Markt.  Bald darauf stellten auch die Japaner große, stabile Fahrzeuge für die Straßen der Dritten Welt her.  Für amerikanische oder europäische Kunden waren sie aber zu klobig und zu simpel.

Anfang der 80er Jahre kamen dann auch kleinere Geländewagen aus Japan.  Besonders populär in Europa war der Mitsubishi Shogun, der in den Vereinigten Staaten als Montero und auf einigen europäischen Märkten als Pajero angeboten wurde.

1982 wurde der Pajero in Japan vorgestellt und war wie die Konkurrenten mit unterschiedlichen Aufbauten, Radständen und Motoren lieferbar.  Am beliebtesten war der viertürige Station Wagen, der in der Größe etwa dem Land Rover entsprach.  Der Pajero war aber eleganter und bot den Insassen viel mehr Komfort.

Der Kunde hatte die Wahl zwischen einem 2,5-l-Vierzylinder-Benziner mit 103 PS und einem 2,5-l-Diesel mit 84 PS.  Der zuschaltbare Allradantrieb

hatte einen stark untersetzten Gang für ganz schweres Gelände.  Zu jener Zeit gab es kaum Geländewagen, die auf der Straße so viel Komfort boten wie der Pajero.

Obwohl die Leistung eigentlich ausreichte, wurde der Pajero ab 1988 sogar mit einem 3-l-V6 Turbodiesel und Fünfganggetriebe angeboten.  Die Höchstgeschwindigkeit stieg damit auf 165 km/h.  Damit lag er schon in der Leistungsklasse des Range Rover, war aber mehr als 2000 Pfund billiger.

Viele Journalisten betrachteten den Pajero V6 als besten japanischen Geländewagen.  Angeblich soll sein Erfolg sogar Rover bewogen haben, den Discovery zu entwickeln.

Die neue Generation des Pajero

Im Januar 1991 stellte Mitsubishi dann einen gelifteten Pajero vor.  Er war als dreitüriges Cabriolet, und als geschlossener Drei- oder Fünftürer erhältlich.  Alle Modelle hatten Servolenkung und Allradantrieb.  Der 3-l-V6 leistete 150 PS.

Im Angebot war auch eine neue Variante des Allradantriebs - der Super Select setzte auf permanenten Allradantrieb mit manueller Differenzialsperre.

1994     wurden       allein    in    Europa       neun unterschiedliche Versionen des Pajero angeboten - weltweit waren es sicherlich noch ein paar mehr. In zwölf Jahren wurden fast 1,2 Millionen Exemplare abgesetzt.  Das ist kein Wunder, denn der Pajero fährt sich angenehm auf der Straße und hat sehr moderne Motoren.

1994 wurde ein neuer 3,5-Liter mit Vierventiltechnik vorgestellt, der nun 208 PS leistete.  Seinen Erfolg verdankt der Pajero den guten Allround-Qualitäten, den regelmäßigen Modifikationen und der großen Modellpalette. 1997 brachte Mitsubishi einen neuen Pajero auf die amerikanischen und asiatischen Märkte.  Dieser Pajero Sport baute zwar auch auf dem Grundmodell auf, wirkte dank seiner niedrigen Höhe aber eher wie eine Mischung aus Van und Kombiwagen.

Ende 1999 folgte schließlich noch ein kleinerer Pajero.  Dieser Pajero Pinin wurde bei Pininfarina in Turm entwickelt und wird dort auch gebaut. Er ist nur 3730 mm lang, während es die anderen Modelle auf Längen zwischen 4075 und 4725 mm bringen. In Korea wird außerdem eine Variante mit der Bezeichnung Galloper gebaut.

Die neuesten Versionen des Mitsubishi Pajero sind ausgestattet wie Familienlimousinen: Es  gibt Airbags, ABS, Scheinwerferwaschanlagen, elektrisch beheizte Seitenspiegel sowie eine Differenzialbremse und eine Schutzplatte unter dem Motor.

Der Pajero in der Wüste

Nur wenige Geländewagen schlugen sich bei der Rallye Paris- Dakar so gut wie der Pajero.  Er gab seinen Einstand 1983 und landete auf den hinteren Rängen. im Jahr darauf belegten Cowan/Syer bereits den dritten Platz der Gesamtqualifikation hinter einem Porsche 911.

Bei der dritten Teilnahme belegten die Pajeros die beiden ersten Plätze.  Danach folgte eine lang anhaltende Reihe von Siegen und Spitzenplätzen bei dieser brutalen Rallye.  Sie lagen stets unter den ersten Zehn. 1992 folgte der nächste Sieg.  Die Rallye führte bis Kapstadt, und die Pajeros belegten die Plätze 1 bis 3.  Die Erfolge setzten sich mit Siegen 1992, 1997 und 1998 fort.

technische Daten 

Typ Pajero Shogun, 1998
Motor V6
Hubraum 3,5l
Leistung 240 PS bei 5500 U/min
Ventilsteuerung zwei oben liegende Nockenwellen
Gemischaufbereitung elektronische Benzineinspritzung
Getriebe Fünfganggetriebe
Antrieb permanenter Allradantrieb
Länge 4060 mm
Aufhängung (vorn)  Dreieckslenker mit Schraubenfedern und Stabilisatoren
Aufhängung (hinten) Mehrlenkerachse mit Schraubenfedern und Stabilisatoren
Fahrwerk/Karosserie selbsttragende  Karosserie
Karosserieformen geschlossen, dreitürig
Breite 1785 mm
Radstand 2420 mm
Spur (vorn/hinten) 1465/1480 mm
Eigengewicht 1925 kg
Höchstgeschwindigkeit ca. 180 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) ca. 12 sek
Gesamtproduktion noch im Bau
delprado verlag

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