Mercedes 180 |
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geschrieben von: |
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Bengt Ason Holm |
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Member of the Guild of Motoring Writers |
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Er
war mit deutscher Sorgfalt gebaut und fast unzerstörbar. Und wer war der
Hersteller? Natürlich Mercedes. Das neue Modell wurde wie immer von den
Kunden schon erwartet. Diesmal war es der Mercedes Benz 180 Die
Geschichte von Daimler-Benz, wie
die Firma vor der Übernahme der Chrysler
Corporation (Daimler-Chrysler)
1998 hieß, reicht bis 1885 zurück, als Carl Benz das erste Auto baute und in Serienproduktion ging. Im
Jahr 1886 baute Gottlieb
Daimler sein erstes Auto und 1926 fusionierten
beide Firmen. Die
Autos der neuen Firma waren groß und luxuriös (600, 640 Nürburg, K und
770) oder groß und schnell (S, SS und SSK).
Selbst die kleineren Sechszylinder waren alles andere als billig. Eine
wichtige Neuerscheinung 1931
stellte Mercedes einen Kleinwagen als Typ 170 vor.
Dieses Modell wurde eine wichtige Stütze für die Firma.
Gebaut von Hans Nibel, hatte es von Anfang an einen
Sechszylindermotor, hydraulische Bremsen und Einzelradaufhängung vorn und
hinten. Der 170 war nicht
sehr schnell (90 km/h), aber solide.
Zwischen 1931 und 1936 wurden 13 909 Stück gebaut. Im
Februar 1936 erhielt der 170 einen Nachfolger - den 170V.
Er war seit vielen Jahren der erste Mercedes mit Vierzylindermotor
(1,7 l und 38 PS) und war für den Großserienbau konzipiert. Das
x-förmige Chassis bestand aus ovalen Stahlrohren.
An der Vorderachse hatte der 170V zwei Querblattfedern, und hinten
fand man die wohl bekannte Pendelachse. insgesamt wurden zwischen 1936 und
1941 70 000 Exemplare vom Typ 170V gebaut. Die
Nachkriegsproduktion Das
Werk in Untertürkheim wurde im Krieg stark zerstört, aber das Fließband
für den 170 V war zum Kriegsende noch intakt, und so verließ schon im
Mai 1946 der erste 170V wieder das Werk. ihm folgte eine Reihe
unterschiedlicher Versionen, darunter auch ein Cabriolet.
Die Luxusversion hieß 170S. Im
Jahr 1950 kostete ein 170S Cabriolet 15 800 DM, eine Limousine 10 100 DM.
Insgesamt wurden 154 475 Exemplare des 170 gebaut. Schon
lange erwartet - der 180 Im
Juli 1953 schließlich wurde der Nachfolger des 170 vorgestellt.
Er hatte endlich eine moderne selbst tragende Karoserie ohne
separate Kotflügel. Der 180
(W 120) hatte einen starken, äußerst verwindungssteifen Rahmenboden mit
Querträgern. Motor, Getriebe und Vorderr2daufhängung saßen im
Fahrschenel, der über drei Gummiblocks mit (,lern Chassis verbunden war.
So wurden Schwingungen unterdrückt und gleichzeitig die Wartung
vereinfacht. Die
neue Karosserie war größer, komfortabler und verfügte im Vergleich zum
170S über eine 40 Prozent größere Fensterfläche.
Der
Kühlergrill erinnerte noch an die alten Mercedes-Modelle, war nun aber
direkt mit der Motorhaube verbunden.
Was aber vorn 170 wirklich noch übrig geblieben war, war der alte
Seitenventiler mit 52 PS. Die
zeitgenössischen Tester waren vom 180 durchaus angetan: "Ein Auto
ans einem Guss, sorgfältig mit Blick für das Detail konstruiert." "Zurückhaltung
und solide Würde kennzeichnen die Karosserielinien des Mercedes-Benz 180.
Sie sind nicht gerade einschmeichelnd, aber objektiv sauber und
frei von unnötigem Firlefanz." 1957
folgte dem 180 der 180a, der über den 1,9-1-Motor aus dem 190 verfügte.
Dieses Triebwerk hatte eine oben liegende Nockenwelle und leistete
65 PS. im Jahr 1959 erschien der 180b mit einem breiteren Kühlergrill.
Als letzte Version kam der 180c im Jahr 1961.
Er hatte lediglich einen geänderten Ventilmechanismus.
Zwischen 1954 und 1962 gab es auch eine Version mit Dieselmotor. Der
180 war nur als Viertürer erhältlich.
Insgesamt wurden 118 234 Versionen mit Vergasermotor und 152 983
vom 18OD (mit Dieselmotor) gebaut. Diese
Version erfreute sich besonders bei Taxifahrern großer Beliebtheit.
Es gab nicht wenige 18OD, die die Erde nach Kilometern mehrfach
umkreisten, bevor sie endgültig auseinander fielen.
Sie waren so gut wie unzerstörbar, keine schlechte Leistung für
ein Werk, das 16 Jahre zuvor praktisch bei Null anfangen musste. |
Typ | 180, 1953 -1962 |
Motor | vorn eingebauter Vierzylinder |
Hubraum | 1.,8 oder 1,9 l |
Leistung | 52 oder 60 PS |
Ventilsteuerung | seitlich oder hängende Ventile |
Gemischaufbereitung | ein Solex 32 PICB oder 34 PICB |
Getriebe | Viergang |
Antrieb | Hinterachse |
Länge | 4485 mm |
Aufhängung (vorn) | Querlenker mit Schraubenfedern und Stabilisatoren |
Aufhängung (hinten) | Pendelachse mit Schraubenfedern |
Fahrwerk/Karosserie | selbst tragend |
Karosserieformen | Limousine oder Cabriolet |
Breite | 1740 mm |
Radstand | 2650 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1430/1475 mm |
Eigengewicht | 1180 bzw. 1240 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 126 oder 136 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 31 oder 21 sek |
Gesamtproduktion | 118234 (Benziner) 152983 (Diesel) |
delprado verlag |