Mazda MX-5 

technische Daten

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geschrieben von:

Bengt Ason Holm

Member of the Guild of Motoring Writers

Als der Mazda MX-5 1989 vorgestellt wurde, waren die Sportwagenfreunde begeistert. Endlich gab es wieder einen Sportwagen, wie ihn die Engländer in den 60er Jahren gebaut hatten. Aber war es vielleicht wieder nur eine japanische Eintagsfliege? Nein, der MX-5 konnten sich behaupten, und Ende 1999 wurde die Zahl von 500 000 Exemplaren überschritten. 

Anfang der 80er Jahre waren die klassischen englischen Sportwagen fast völlig verschwunden. Die strengen US-Sicherheits- und Umweltvorschriften nahmen ihnen den Charme und die Leistung. Der MG Midget wurde 1979 eingestellt, der Triumph Spitfire 1980, und auch der letzte MGB lief 1980 vom Band.

Damit war zu befürchten, dass der kleine bezahlbare Sportwagen Vergangenheit war. Trotzdem bewiesen Ende der 80er Jahre zwei Unternehmen Mut und stellten ganz neue Sportwagen vor. Es handelte sich um den Lotus Elan und den Mazda MX-5, der auf einigen Märkten wie in den USA unter der Bezeichnung Miata verkauft wurde.

In den 60er Jahren fing es an

1967 stellte Mazda mit dem Cosmo 110S seinen ersten Sportwagen vor. Er hatte einen Zweischeiben-Wankelmotor. Diese Bauart wurde zu einem Markenzeichen für Mazda, aber bis heute gibt es nur den langlebigen RX-7 mit diesem Motor. Trotz seiner gelungenen Karosserie und der erwiesenen Zuverlässigkeit war er mit dem Wankelmotor stets ein Außenseiter geblieben, besonders in Europa.

Bereits Anfang der 80er Jahre hatte Mazda über ein neues Modell als preisgünstige Ergänzung zum RX-7 nachgedacht. Es wurden verschiedene Versionen mit Frontantrieb, mit Mittelmotor und sogar eine offene Variante des 323 erprobt. Aber keine davon ging in Serie.

Inspiration aus Amerika

Mazda war in den USA so erfolgreich, dass sogar eine eigene Tochtergesellschaft in Kalifornien eingerichtet wurde. Das Mazda-Zentrum in Nordamerika (MANA) kümmerte sich um Planung und Forschung.

1981 fing der US-Motorsportjournalist Bob Hall dort an und brachte ein paar radikale Ideen mit. Er glaubte an die britische Sportwagentradition und wusste, dass die Kunst im Weglassen bestand. Unterstützung fand er beim damaligen Leiter des MANA, Tom Matano. Schließlich gab 1986 auch Mazda grünes Licht für das Projekt.

Nicht nur das MANA-Team war begeistert, auch die japanischen Ingenieure waren Feuer und Flamme. Nichts geschah ohne die ausdrückliche Zustimmung und Beratung von Mazda in Hiroshima. Angeblich soll Mazda sich einen gebrauchten Triumph Spitfire und einen Lotus Elan (das alte Modell) besorgt und völlig zerlegt haben. Andere Quellen berichten, dass Mazda mit dem Auspuffgeräusch der ersten Prototypen nicht zufrieden gewesen sein soll, weil die Autos nicht laut genug waren.

Viel Arbeit wurde auch in die Reduzierung des Gewichts investiert. Die ersten Wagen wogen tatsächlich nur 990 kg. Das gelang mit einer Alu-Motorhaube und Kofferhaube und Stoßstangen aus Kunststoff. Damit war ein ausgewogenes Fahrverhalten sichergestellt. Anfang 1989 stellte Mazda schließlich den MX-5 vor, acht Monate vor dem ähnlichen, aber schnelleren Rivalen Lotus Elan.

Mit dem Motor aus dem 323

Der Vierzylinder kam aus der stärksten Version des Mazda 323. Der 1,6-Liter ohne Turbolader leistete 116 PS. Das Chassis in Schalenbauweise bedeutete eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Trotz der Luxusaccessoires für den US-Markt wie elektrische Fensterheber, Klimaanlage und Servolenkung war der MX-5 erstaunlich preisgünstig. Dafür litten die Fahrleistungen aber unter diesem Zubehör. Schließlich lief der MX-5 nur 185 km/h, der Elan schaffte dagegen 212 km/h. Aber dafür kostete der MX-5 nicht einmal halb so viel wie sein britischer Konkurrent.

Ein stärkerer Motor

1995 wurde dem 1,6-Liter ein 1,8-Liter-Motor aus dem 323 zur Seite gestellt. je nach Markt leistete er etwa 130 (später 140) PS. 1998 wurde eine leicht überarbeitete Version vorgestellt. Am auffälligsten waren die fest eingebauten Scheinwerfer statt der Klappscheinwerfer und die größere Kofferraumhaube.

Ein Auto für das Guinness-Buch

Im Herbst 1999 überschritt der Mazda MX-5 die Halbmillionenmarke und überholte damit den MGB. Im Mai 2000 wurde diese Zahl auch vom Guinness-Buch der Rekorde anerkannt.


technische Daten

Typ MX-5, 1995
Motor Vierzylinder, vorn eingebaut
Hubraum 1,8 l
Leistung 130 PS bei 6500 U/min
Ventilsteuerung zwei oben liegende Nockenwellen
Gemischaufbereitung elektronische Benzineinspritzung
Getriebe Fünfganggetriebe
Antrieb Hinterradantrieb
Länge  3975 mm
Aufhängung (vorn) Einzelradaufhängung mit Dreieckslenker, Federbeinen und Stabilisator
Aufhängung (hinten) Einzelradaufhängung mit Dreieckslenker, Federbeinen und Stabilisator
Fahrwerk/Karosserie selbsttragende Karosserie
Karosserieformen offener Roadster
Breite 1675 mm
Radstand 2265 mm
Spur (vorn/hinten) 1410 /1430 mm
Eigengewicht 900 kg
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 8,2 sec
Gesamtproduktion noch im  Bau
delprado verlag

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