Der
Jeep hatte im Krieg bewiesen, daß er wirklich fast alles konnte, was man
von ihm verlangte. Als Rover 1948 den Land Rover lancierte, standen diese
Fähigkeiten auch Bauern, Bauarbeitern, Leuten in abgelegenen Gegenden und
allen Abenteurern zur Verfügung.
Die Geschichte des Defender reicht zurück in die 40er Jahre. Über seine Entstehung gibt es mehrere Theorien. Häufig wird erzählt, dass der technische Leiter von Rover, Maurice Wilks, ein Fahrzeug wollte, das er auf seinem Grundstück in Wales statt seinem heruntergekommenen Jeep fahren konnte. Er fand aber auf dem britischen Markt nichts Entsprechendes. In Wirklichkeit wollte Rover wohl eher ein Fahrzeug für den Export bauen und orientierte sich am erfolgreichen Jeep sowie am Traktor von Ferguson. Heraus kam ein universelles Nutzfahrzeug.
Der erste Prototyp wurde 1947 vorgestellt -ein sehr primitives Fahrzeug, das überwiegend aus Teilen aus dem Rover-Baukasten bestand. Der 1389-cm³ Motor und das Getriebe kamen vom Rover Ten, aber das Verteilergetriebe für den Allradantrieb wurde speziell für den Land Rover konstruiert.
Um die Produktion so weit wie möglich zu vereinfachen und das Auto auf allen Exportmärkten anbieten zu können, rückte das Lenkrad einfach in die Mitte. Als Fahrgestell diente ein ausrangiertes Chassis des Jeep.
Der technische Leiter war zufrieden
Wilks war beeindruckt und ließ 25 (später 50) Vorserienfahrzeuge bauen. Sie waren Ende 1947 fertig gestellt und wiesen einige Unterschiede zum Prototypen auf. Auf dem simplen Kastenrahmenchassis saß nun ein 1595-cm³ Motor aus dem Rover 60. Das Lenkrad war nun ganz konventionell auf der rechten Seite angeordnet. Insgesamt wurden 48 dieser Vorserienfahrzeuge gebaut, und 16 davon haben bis jetzt überlebt.
Die Fertigung des Land Rover begann im Juli 1948. Innerhalb weniger Monate lagen Bestellungen aus 68 Ländern vor. Auch Leute, die mit der Landwirtschaft nichts zu tun hatten, waren von dem neuen Arbeitspferd begeistert. Abnehmer fanden sich bei Baufirmen, in der Industrie, aber auch unter Abenteurern, die mit dem Land Rover besuchten, die noch kein Auto erreicht hatte.
Von 1948 bis 1949 wurden 8000 Land Rover gebaut, zwei Jahre später waren es bereits 17 360. Damit baute Rover mehr Geländewagen als PKWs.
Zahlreiche Änderungen
In den 50er Jahren wurde der Land Rover ständig verbessert. 1952 erhielt er einen größeren 1997-cm³ Motor und 1954 wurde der Radstand von 2032 mm auf 2184 mm verlängert. Gleichzeitig erschien der Station Wagen mit noch längerem Radstand (2718 mm).
Bereits zwei Jahre später wurden die Radstände erneut geändert (2335 und 2768 mm). Diese Modelle waren äußerst langlebig und wurden in dieser Auslegung bis 1985 gebaut. Dann gab es eine minimale Verlängerung auf 2360 und 2794 mm. Diese Modelle wurden unter den Bezeichnungen Ninety (90) und Orte Ten (110) verkauft. Gleichzeitig wurden auch im Motorraum Änderungen vorgenommen, die aber zunächst Rätsel aufgaben. Acht Monate später wurde der Grund dafür bekannt gegeben, als man nämlich wahlweise einen 2052-cm³ Dieselmotor anbot.
Im Jahr 1961 wurde der 1997-cm³-Motor durch ein moderneres 2286-cm³-OHV-Triebwerk abgelöst. Dieser Benzinmotor wurde bis 1984 eingebaut und dann durch eine 2494-cm³ Maschine abgelöst, die auch als Turbodiesel zur Verfügung stand. Ab 1979 konnte der Land Rover auf Wunsch auch mit dem V8 aus dem Range Rover ausgerüstet werden.
Verbessertes Fahrwerk
Eine entscheidende Verbesserung kam im Jahr 1989, als der 90 und der 110 das Fahrwerk des Range Rover erhielten. Damit hatten sie eine vorzügliche Straßenlage, ohne ihre Fähigkeiten im Gelände einzubüßen.
Defender 90 und 110
Nachdem man 1989 das neue Modell Discovery vorgestellt hatte, entschied man sich, auch dem 90 und dem 110 einen richtigen Namen zu geben. Ab 1991 wurden sie daher unter der Bezeichnung Defender angeboten. Im Prinzip handelte es sich aber immer noch um den alten Land Rover von 1948, der natürlich im Lauf der Jahre zahlreiche Verbesserungen erfahren hatte.
Als BMW 1994 Rover übernahm, galt Land Rover gemeinhin als die ertragreichste Abteilung. So war es kein Wunder, dass Ford sofort zugriff, nachdem BMW im Frühjahr 2000 Rover nach vielen Problemen wieder abstieß. An den anderen Modellen war Ford nicht interessiert.
Der Land Rover war eigentlich nicht für eine lange Karriere geplant, aber nach nunmehr über 50 Jahren ist er so populär wie nie zuvor und wird in Kürze die 2-Millionen-Marke erreichen.
technische
Daten
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