Lamborghini Diablo |
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Bengt Ason Holm |
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Member of the Guild of Motoring Writers |
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„Immer
wieder ließen die Leute auf den Feldern
entlang der Straße ihre Arbeit stehen und winkten uns zu, während
der Diablo auf dem Weg in das Werk St Agata Bolognese wie ein gelber Blitz
über die Ebene
schoss“ (Bengt Ason Holm) Als
der letzte Countach im Juli 1990
vom Band lief, wurden bereits die
ersten beiden Diablos in einer
freien Ecke hinter einem
Sichtschutz zusammengebaut. Es
war nicht einfach, den legendären
Countach einzustellen, aber
seine Zeit war abgelaufen. Der
technische Leiter von Lamborghini, Luigi
Marmiroli, konstruierte
den Nachfolger und ließ in
mehreren Studios Designstudien anfertigen. Die Wahl fiel schließlich auf Marcello Gandini, der bereits den Countach gezeichnet hatte. Der
erste Prototyp rollte im Juni 1986 auf den Hof und machte seine ersten
"Probeflüge" auf den Straßen um St Agata und Bologna.
Der neue Lamborghini wurde nach dein berühmten Kampfstier
"Diablo" benannt. Angeblich
war dieser Stier so stark, dass der Matador José de Lara, EI Chirocco,
sechzehn Speere benötigte, bis er schließlich den Teufel (Diablo) mit
einem Schwertstich niederstrecken konnte.
Danach salutierte das Publikum vor ihm. Eine
merkwürdige Ehrerbietung. Der
Einfluss von Chrysler 1987
übernahm die Chrysler Corporation Lamborghini und mischte sich in die
Entwicklung des Diablo ein. Es kam zum typischen Konflikt zwischen den europäischen
Traditionen und dein amerikanischen Lebensstil. Gandini sollte sein Design ändern. Damit wäre er einen
Schritt hinter dem aufregenden Countach zurückgeblieben. Er befolgte diese Anweisungen, war aber mit dein Ergebnis
nicht zufrieden. Chrysler
monierte auch das Interieur und setzte eigene Leute daran, um es an den
amerikanischen Geschmack anzupassen. Zu
wenig PS Der
Diablo hatte den gleichen 5,2-l-V12 wie der Countach, der aber hier zu
schwach war. Daher wurde der
Hubraum auf 5,7 l erhöht. So wurde nun die stolze Leistung von 492 PS bei 7000 U/min
erreicht. Der Countach war
noch mit 455 PS ausgekommen. Ansonsten
hatte der Diablo viel mit dein Countach gemeinsam:
einen riesigen V12-Mittelmotor, der Rahmen bestand wiederum ans
Stahlrohren, diesmal aber mit quadratischem Querschnitt.
Die Karosserie bestand aus Leichtmetall, verstärkt durch einen
GFK-Werkstoff. Auch der
Diablo hatte die klassischen Flügeltüren. Die
Kraftübertragung war ebenfalls die Gleiche.
Das Getriebe saß vor dem Motor, die Antriebswelle lief durch die
Ölwanne zur Hinterachse. Auch die vordere und hintere Radaufhängung stammten vom
Countach. Sogar die Tatsache,
dass das ABS fehlte, ging auf den Countach zurück. Trotz
dieser auffallenden Ähnlichkeiten mit dem Countach war der Diablo das
edlere Auto. Der amerikanisch
angehauchte Innenraum zeichnete sich durch eine feine Lederpolsterung aus,
die aber nicht ganz an den Standard von Porsche oder Ferrari heranreichte. Saubere
Straßenlage Die
Straßenlage des Diablo war so gut, dass er die gesamte Konkurrenz stehen
ließ. Eine Zeit lang war er
sogar der schnellste Serienwagen der Welt.
Man musste das Biest aber beherrschen, wenn man nicht von der Straße
fliegen wollte. Lamborghini
gab eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h an, die später von der
Zeitschrift "Road & Track" bestätigt wurde.
Der Diablo SV erhielt sogar einen noch stärkeren Motor mit 520 PS,
der ihn auf 333 km/h beschleunigte, Als der Diablo auf den Markt gebracht wurde, arbeiteten die Techniker bei Lamborghini bereits am Diablo VT mit Allradantrieb und an einem Roadster mit einer extrem flachen Windschutzscheibe. Er sollte entweder mit Verdeck oder Hardtop ausgeliefert werden, aber auf den Markt kam er schließlich mit herausnehmbarem Dach und wahlweise Hinterrad- oder Allradantrieb. 1998
wurde die Leistung bei allen Modellen auf 530 PS bei 7100 U/min erhöht.
Sie benötigen nur noch 3,8 Sekunden, um auf 100 km/h zu beschleunigen.
1999 erschien eine ganz neue Version des Diablo. Dieser Diablo GT hatte
einen 5992-cm3-Motor mit
575 PS. Die Karosserie bestand größtenteils aus Kevlar, und die Höchstgeschwindigkeit
lag bei 338 km/h. Unterdessen
hatte Chrysler Lamborghini 1994 an einen indonesischen Konzern verkauft.
Wir wissen noch nicht, was sich daraus ergeben wird, aber
Lamborghini ist auf jeden Fall mit seinen Supersportwagen Miura, Countach
und Diablo in die Geschichte eingegangen. |
Typ | Diablo, erste Version |
Motor | V-12, quer vor der Hinterachse eingebaut |
Hubraum | 5,7 l |
Leistung | 492 PS bei 7000 U/min |
Ventilsteuerung | je zwei oben liegende Nockenwellen |
Gemischaufbereitung | Benzineinspritzung |
Getriebe | Fünfganggetriebe |
Antrieb | Hinterachse |
Länge | 4445 mm |
Aufhängung (vorn) | Einzelradaufhängung mit Trapez-Dreiecksquerlenkern und Schraubenfedern |
Aufhängung (hinten) | Einzelradaufhängung mit Trapez-Dreiecksquerlenkern und Schraubenfedern |
Fahrwerk/Karosserie | Rohrrahmen |
Karosserieformen | Coupé |
Breite | 2032 mm |
Radstand | 2642 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1540/1640 mm |
Eigengewicht | 1651 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 326 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 4,1 sek |
Gesamtproduktion | unbekannt |
delprado verlag |