Ford Mustang |
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geschrieben von: |
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Bengt Ason Holm |
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Member of the Guild of Motoring Writers |
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Es
gibt nur wenige Autos, die bei allen Altersgruppen so gefragt waren wie
der Ford Mustang. Gedacht war er als individueller Sportwagen für die
Generation, die während und nach dem zweiten Weltkrieg geboren wurde.
Verantwortlich für seinen Erfolg war ein echter Erfolgstyp Hinter
dem Projekt Ford Mustang stand
der damals noch unbekannte Lee A.
lacocca, der einen
bemerkenswerten Aufstieg vom Verkäufer
in Chester, Pennsylvania, zum Vizepräsidenten
bei Ford in Detroit hinter sich
hatte. Er war für die
Zukunftsprojekte zuständig.
Viele Umfragen hatten ihm gezeigt,
dass ein Auto mit jugendlichem Flair
besonders gut ankommen würde. 1962
wurde ein Prototyp präsentiert, der aber mit dem späteren Mustang nicht
viel gemeinsam hatte. Es
handelte sich um einen reinen Zweisitzer in Stromlinienform.
Trotzdem gab der Vorstand grünes Licht für die Weiterentwicklung.
Nach zahlreichen Tonmodellen erhielt schließlich eine ziemlich
eckige Karosserie von David Ash den Zuschlag.
Das neue Auto wurde im April 1964 vorgestellt und war mit zwei
Motoren erhältlich: einem 2,8-lSechszylinder (später 3,3 l) aus dem
Falcon oder einem V8 mit 4,7 l. Mit dem V8 war der Mustang etwa 190 km/h
schnell. Ein
Volltreffer Das
neue Modell wurde sofort zum Erfolg.
Nach nur vier Monaten waren bereits 100 000 Stück abgesetzt, und
nach zwei Jahren war die Million überschritten. Der
Mustang war ein eher schlichtes Modell ohne sonderlich bemerkenswerte
Eigenschaften. Die schwere,
aber kompakte Karosserie war ebenso typisch amerikanisch wie die
unbequemen Kunstledersitze und die zahlreichen verchromten Details.
Es gab den Mustang als Hardtop-Coupé, als Fastback-Coupé und als
Cabriolet. Das Styling war so
gelungen, dass es in der Folge kaum verändert wurde.
Zum Erfolg trugen aber auch die zahlreichen Extras bei, mit denen
sich der Käufer auf Wunsch sein ganz individuelles Auto zusammenstellen
konnte. Der
Mustang hatte eine konventionelle Vorderachse und hinten eine Starrachse.
Er war natürlich kein echter Sportwagen, aber er war schnell und
er klang nach mehr, ganz besonders mit dem starken V8-Motor.
Der Sechszylinder sprach eher junge Werktätige und Frauen an,
denen die Leistung nicht so wichtig war.
Die Straßenlage entsprach aber nicht den Möglichkeiten des V8.
Das sollte sich aber ändern, als der Rennfahrer Carroll Shelby
sich des Mustang annahm. Das
Ergebnis seiner Arbeit war der GT350, der wie ein Mustang aussah, aber als
Shelby Mustang angeboten wurde. Er
verfügte über stärkere Pleuel und eine von Shelby entwickelte
Kurbelwelle. Dazu kamen ein überarbeitetes Fahrwerk und eine Motorhaube
aus GFK. Der Motor leistete nun 306 PS auf Wunsch gab es sogar 350PS. Im
Jahr 1967 gesellte sich der GT300 mit einem 7-l Motor dazu.
Beide Modelle sind heute gesuchte Sammlerstücke. Eine
aggressive Karosserie Eines
der Ziele von Shelby war es, die Chevrolet in der B-Klasse für
Produktionsrenner der SCCA herauszufordern. 1965 und 1967 konnte er denn
auch gewinnen. 1969
wurde der neue Mustang vorgestellt. Er
sah mit seinem "Haifischbug" nun viel aggressiver aus. An der
Spitze stand nun der Super Cobra Jet mir einem 360-PS-Motor.
Zwei Jahre später kam der berühmte Boss 302 mit einem neuen
Styling. Nun gab es nicht weniger als zehn Motoren.
Das stärkste Modell war der Boss 429 mit dem Cobra-Jet
NASCAR-Motor mit 3 7 5 PS. Bei voller Beschleunigung verschwand die Straße vor dem
Fahrer und er sah nur noch die riesige Haube vor sich. Der
Mustang war aber alt geworden und konnte an seine Erfolge nicht mehr anknüpfen.
Andere Hersteller stießen in die Marktlücke.
Besonders Sportwagen aus Europa waren nun in den USA gefragt.
Das letzte Jahr des "echten" Mustang war 1973. 1974 gab
es einen Schock für alle Mustang-Fans - die neue Generation wurde
vorgestellt. Der Mustang war
viel kleiner geworden und musste sich mit einem 2,3-l-Vierzylinder begnügen.
Der V8 kam zwar 1975 zurück, aber die Ölkrise sorgte für das
Ende dieser "Spritfresser".
Der Kampf um die Pferdestärken war vorbei.
Der neue Mustang konnte die Hoffnungen seiner Entwickler nicht erfüllen.
1979 kam eine vierte Generation, die aber den Erfolg der ersten Serie
nicht wiederholen konnte. Nur
der Name war ihr noch geblieben. |
Typ | Mustang 1964-1973 |
Motor | Frontmotor, Sechszylinder oder V8 |
Hubraum | 2,8 - 7,0 l |
Leistung | 101 -375 PS |
Ventilsteuerung | Stößelstangen |
Gemischaufbereitung | Einfach oder Doppel-Fallstromvergaser |
Getriebe | Drei bzw. Viergang oder Automatik |
Antrieb | Vorderachse |
Länge | 4597 - 4810 mm |
Aufhängung (vorn) | Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern und Querlenkern |
Aufhängung (hinten) | Starrachse mit halbelliptischen Blattfedern |
Fahrwerk/Karosserie | selbst tragend |
Karosserieformen | Hardtop-Coupé, Fastback oder Cabriolet |
Breite | 1737 - 1880 mm |
Radstand | 2745 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1472/1422 - 1560/1550 mm |
Eigengewicht | 1250-1460 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 180 - 230 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | ab 9 sek |
Gesamtproduktion | 2.952.996 Stück |
delprado verlag |
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