Cadillac Eldorado |
technische Daten | ||||||
Über
den Cadillac Eldorado soll jemand gesagt haben: „Der Kofferraum ist fast
so groß wie Texas und der Motor fast so groß wie Kalifornien.“ und
tatsächlich war der Eldorado genau so leicht zu fahren wie ein
Supertanker und ein „Spritsäufer“
ersten Ranges. Trotzdem ist er untrennbar mit dem amerikanischen Traum
verbunden. Die Geschichte fing im Jahr 1902 mit
einem kleinen Einzylinder an.
Er holte ganze zehn PS aus 1,6 l Hubraum und wurde für 750 Dollar angeboten. Er
wurde in dem Jahr vorgestellt,
als Henry M. Leland die Cadillac
Automobile Company gründete. Der
Firmenname sollte an den französischen
Forscher und Entdecker Antoine de
la Mothe Cadillac erinnern, der
am Anfang des 18. Jahrhunderts
bis nach Detroit vorgedrungen war. Von Beginn an höchste Qualität Cadillac
konnte sich schnell einen Ruf als Hersteller hochwertiger Automobile
erwerben, besonders weil Leland fest davon überzeugt war, wie
entscheidend die technische Qualität war.
Entsprechend dieser Zielsetzung ließ er sich aus Schweden die berühmten
Johansson-Messinstrumente kommen, die auch als „Jo Block" bekannt
waren. Die Teile der Cadillac Automobile waren so präzise
gefertigt, dass sie bei verschiedenen Autos des gleichen Typs
untereinander austauschbar waren, etwas unerhörtes für die damalige
Zeit. Im Jahr 1908 brachte
der britische Cadillac-Importeur für eine Vorführung drei Autos nach
Brooklands. Er ließ sie in
alle Einzelteile zerlegen und die 2163 Teile nach dem Zufallsprinzip auf
drei Haufen verteilen. Danach
wurden sie wieder zusammengebaut und funktionierten perfekt! Immer größer Mit
jedem Jahr wurde der Cadillac größer und mit immer neuen Extras
versehen. Im Jahr 1912 wurde
eine Delco-Elektrik eingeführt, die nicht nur eine elektrische Zündung,
sondern auch eine Beleuchtung umfasste. 1914 wurde die Linkssteuerung
eingeführt, und 1915 erhielt der Cadillac Type 51 als eines der ersten
Großserienautomobile einen V8-Motor.
Bei einem Hubraum von 5,1 l leistete er 70 PS. 1929 erschien das
erste synchronisierte Getriebe. An der Spitze des Marktes Zwischen
1920 und 1930 stiegen die Preise des Cadillac immer weiter.
Es wurden zahlreiche Spezialkarosserien gebaut, die auch ihren Teil
zum Ruf des Cadillac als Luxuswagen beitragen.
Nach der Wirtschaftskrise waren in Amerika die meisten Hersteller
von Luxusfahrzeugen verschwunden. Cadillac
jedoch konnte sich in diesem Sektor erneut behaupten.
Im Jahr 1930 wurde ein Modell vorgestellt, das Cadillac endgültig
an die Spitze bringen sollte: es handelte sich um einen V16 mit 7,4 l
Hubraum. Dieser Motor
entwickelte 165 PS und das bereits bei 3400 U/min.
Bald schon folgte dem V16 ein V12.
Dieser wurde bis 1937 gebaut, während der V 16 sogar bis 1940 im
Programm blieb. Cadillac
war der erste Hersteller, der einen V8 eingeführt hatte und blieb diesem
Motor in Zukunft auch treu. Am
4. Februar 1942 musste die Produktion eingestellt werden, weil nun Kriegsgüter
Vorrang hatten, ganz besonders Panzer und Motorenteile für
Allison-Flugzeuge. Der
Nachkriegs-Boom Als
im Oktober 1945 die ersten Nachkriegsmodelle von den Bändern liefen, sah
sich Cadillac plötzlich einer Nachfrage nach 100 000 Autos gegenüber. Die
Nachfrage war so hoch, dass Oberhaupt keine Zeit blieb, neue Modelle zu
entwickeln. So blieben bis
1948 die Unterschiede zum 1942er Modell auf Kleinigkeiten beschränkt.
1948 aber erhielten fast alle Modelle neue Karosserien. Anfang
der 50er Jahre erschienen die Serien 60, 61, 62 und 75. Alle konnten mit verschiedenen Karosserien bestellt werden,
der Motor war aber stets der Gleiche: ein 5,4-l-Motor mit gusseisernem
Block und hängenden Ventilen, der eine Leistung von 160 PS bot. Der
Eldorado 1953
stellte Cadillac den Eldorado vor, ein Modell, das den amerikanischen
Traum perfekt verkörperte. Seine
Karriere begann er als "Dream Car" bei der Motorama Ausstellung
von General Motors. Anders
als die meisten Projekte dieser Art ging er aber tatsächlich in die
Produktion. Er zählte zu den
ersten Serienautos mit Panorama-Windschutzscheibe, entsprechend geformten
Türen und eine Abdeckung aus Metall, hinter der das geöffnete Cabrio
Verdeck verschwinden konnte. Er
hatte sogar Speichenräder und eine luxuriöse Innenausstattung.
Die Preise begannen bei 7750 Dollar; für ein Cabrio der 62er Serie
waren nur 4144 Dollar zu zahlen. Der
Name bezieht sich auf das sagenhafte Eldorado, das Land des Goldes, in Südamerika.
Dort soll ein Indianerhäuptling seinen mit Goldstaub Im
Jahr 1956 wurde der Hubraum auf 6 l erhöht.
Die Leistung lag nun bei 285 PS - 1959 wurden es sogar 325 PS bei
6,4 l. 1958 stellte Cadillac mit dem Eldorado Biarritz ein Modell der
Superlative vor, das sich besonders durch seine extremen Heckflossen
auszeichnete. Diese
Heckflossen tauchten zuerst 1948 auf und erreichten zum Ende der 50er
Jahre ihren absoluten Höhepunkt. 1959 waren sie auf einer Höhe von 107
cm angekommen! Inspiriert
vom Düsenzeitalter Gleichzeitig
war der Preis des Eldorado auf 7401 Dollar angestiegen.
Allerdings verfügte er auch über Servobremsen, Servolenkung,
elektrisch verstellbare Sitze, Automatikgetriebe, Zentralverriegelung und
getönte Scheiben. Als Extras
waren zudem einstellbare Scheinwerfer, elektrische Fensterheber und ein
elektrisch zu öffnender Kofferraumdeckel zu haben.
Zur gleichen Zeit erhielt man für 13 075 Dollar einen Eldorado
Brougham Hardtop Sedan, eine schwere Limousine mit vier Türen, einem Dach
mit Textilbezug, automatischer Temporegelung, Gläsern für
die Bar, Zigarettenbox, Taschentüchern und einem Kosmetikkoffer, der
Puder, Lippenstift, Kamm und einen Zerstäuber mit Lanvin-Parfüm
enthielt. Das geschlossene Modell wurde bis 1976 gebaut, hatte aber bis dahin viel von seinem Charme verloren. Vom Eldorado kann man denken, was man will. Er war nicht gerade ein Meilenstein in der Automobilgeschichte, und er war nicht einmal schön. Dafür verrät er uns viel über Amerika und die Amerikaner in den 50er Jahren. |
Typ | Elderado Biarritz Cabriolet, 1959 |
Motor | V6, vorn eingebaut |
Hubraum | 6,4 l |
Leistung | 345 PS bei 4800U/min |
Ventilsteuerung | hängende Ventile, Stößelstangen und Kipphebel |
Gemischaufbereitung | zwei Roadster Doppelvergaser |
Getriebe | Hydramatik mit drei Schaltstufen |
Antrieb | Hinterachse |
Länge | 6100 mm |
Aufhängung (vorn) | Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern |
Aufhängung (hinten) | Starrachse mit Schraubenfedern |
Fahrwerk/Karosserie | X-Rahmen mit Stahlkarosserie |
Karosserieformen | Cabriolet |
Breite | 1830 mm |
Radstand | 3378 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1600/1600 mm |
Eigengewicht | 2185-2277 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 10,3 sek |
Gesamtproduktion | 1320 Stück |
delprado verlag |