BMW M5 |
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„Natürlich
ist der BMW M5 unverschämt teuer. Aber ein Sonderangebot sollte er auch
nie sein. Er ist im Grunde ein kompromissloser Supersportwagen im Kleid
einer Limousine für Kenner, die Tempo und Raffinesse zu schätzen wissen.
Die wenigen, die sich ihn leisten können werden begeistert sein.“ (Car
an Driver 1987) Im Herbst 1959
stand BMW kurz vor dem Ende. Die
großen 501/502 waren Ladenhüter, und dabei verdiente BMW ohnehin kaum
etwas an den barocken Limousinen. Damals
schlug der Vorstandsvorsitzende Dr. Hans Feith einen Zusammenschluss
zwischen BMW und Daimler-Benz vor. Zum Glück waren Aktionäre und Händler dagegen.
Dafür gelang es, das Flugmotorenwerk für 30 Millionen DM an MAN
zu verkaufen und somit die Übernahme durch Daimler-Benz zu verhindern.
Dafür übernahm die Quandt-Gruppe einen Großteil der BMW-Aktien. Der
Fänger im Roggen Als
erstes neues Modell erschien der BMW 700, ein Kleinwagen mit einem 697-cm³-ZweizylinderBoxer
im Heck. Gleichzeitig
arbeiteten die Konstrukteure bereits an der "Neuen Klasse".
Dieses Mittelklassemodell zielte auf die wachsende Mittelschicht in
Deutschland. Das Ergebnis
ihrer Arbeit war der BMW 1500, der seine Premiere als Prototyp auf der IAA
1961 feierte. Für
einen Mittelklassewagen war der BMW sehr fortschrittlich.
Bei der Auslieferung im Oktober 1962 war der 1500 so teuer wie ein
Mercedes-Benz 190. Viele Käufer
schätzten aber die sportlichen Qualitäten des BMW.
Er begründete eine lange Tradition schneller, komfortabler und
dennoch sportlicher BMW-Limousinen. Im
September 1963 kam der 1800 (1773 cm³, 90 PS) dazu, 1964 gefolgt vom
1600. Anfang 1966 wurde
schließlich der 2000 mit 100 PS vorgestellt.
Die letzten Fahrzeuge der Neuen Klasse wurden im Sommer 1972
ausgeliefert. Zwischen 1962
und 1972 entstanden zahlreiche Versionen.
Der stärkste von allen war der 1800 TISA mit stolzen 130 PS. Außergewöhnlich
war der 2002 turbo, von dem 1973/1974 lediglich 1672 Stück gebaut wurden.
Als erster europäischer Serienwagen hatte er einen Turbolader.
Mit seinen 210 km/h und dem aggressiven Design fuhr er mitten in
die Ölkrise. Er galt als
aggressiv und fast schon unsozial. Dazu trug er auch noch den Schriftzug "turbo" in
Spiegelschrift auf dem Spoiler, um sich auf der Autobahn Platz zu
verschaffen. Die
erste 5er Reihe 1972
erschien als erstes Modell der 5er Reihe der 520.
Sein 2-Liter-Vierzylinder leistete 115 PS.
Im gleichen Jahr erschien mit dem 525 der erste Sechszylinder. 1975
gab es sogar einen 528, und 1977 folgte ein sechszylindriger 520.
Der stärkste Sechszylinder war der 528i mit 176 PS.
Die "5" wies auf die Modellreihe hin; die beiden
folgenden Ziffern gaben jeweils den Hubraum des Modells an. Die
5er Reihe wirkte moderner als die Neue Klasse, hatte einen längeren
Radstand und ein verbessertes Fahrwerk gegenüber den 1500/1600/2000. Die
M-Reihe 1980
kam mit dem M535i der erste BMW der M-Reihe ("M" für
Motorsport). Dessen 3,5-l
Sechszylinder mit Benzineinspritzung leistete 218 PS bei 5200 U/min.
Damit war er etwa 220 km/h schnell. 1981 wurde die Karosserie der
5er Reihe überarbeitet. Bis 1987 gab es neun unterschiedliche Versionen.
Das Spitzenmodell war weiterhin der M535i, immer noch mit 218 PS. Der
erste M5 wurde 1985 in Amsterdam präsentiert.
Das neue Modell war wirklich ein Wolf im Schafspelz - optisch
unterschied er sich kaum vom 518i, kostete aber 80.750,- DM gegenüber
24.200,- DM beim 518i. Der bärenstarke
Sechszylinder, inzwischen mit vier Ventilen pro Zylinder, brachte nun 286
PS. Die Höchstgeschwindigkeit
lag bei 245 km/h, für 0 auf 100 km/h waren 6,5 Sekunden angegeben. Der
M5 zeichnete sich aus durch eine Bosch-Motronic,
Alu-Querstromzylinderkopf, vier Ventile pro Zylinder, polierte Einlass-
und Auslasskanäle, einen Ölkühler und die doppelten -Auspuffrohre am
Heck. 1988
erschien die dritte Ausgabe der 5er Reihe.
Nun leistete der M5 sogar 340 PS.
Der Motor wurde bei 250 km/h elektronisch abgeregelt, dafür
beschleunigte er jetzt in 5,9 sek von 0 auf 100 km/h.
Die Kombiversion M5 Touring lag voll im Trend und war genau so
schnell wie die Limousine. 1995
wurde der M5 mit 18-Zoll-Rädern, Sechsganggetriebe und größeren
Vorderradbremsen aufgerüstet. Von
den ersten beiden Baureihen des M5 wurden insgesamt 14 273 Exemplare
gebaut. 1997 kam die vierte Generation der 5er Reihe mit noch eleganteren Linien. Der M5 hatte nun den serienmäßigen 4,4-l-V8 aus Aluminium, aber auf 4,9 l aufgebohrt. Das brachte sagenhafte 400 PS. Damit ist der M5 die stärkste Serienlimousine der Welt, sogar stärker als die meisten Sportwagen. Die Höchstgeschwindigkeit war immer noch elektronisch auf 250 km/h begrenzt, ohne den Regler soll der M5 sogar 295 km/h schaffen. |
Typ | M5, 1988 - 1995 |
Motor | Sechszylinder Reihenmotor |
Hubraum | 3,8 l |
Leistung | 340 PS bei 6900 U/min |
Ventilsteuerung | zwei obenliegende Nockenwellen |
Gemischaufbereitung | digitale Motorelektronik |
Getriebe | Sechsganggetriebe |
Antrieb | Hinterachse |
Länge | 4720 mm |
Aufhängung (vorn) | Querträger mit Federbeinen und Stabilisator |
Aufhängung (hinten) | Mehrlenkerachse mit Federbeinen und Stabilisator |
Fahrwerk/Karosserie | selbst tragend |
Karosserieformen | viertürige Limousine |
Breite | 1751 mm |
Radstand | 2761 mm |
Spur (vorn/hinten) | 1474/1496 mm |
Eigengewicht | 1650 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 5,9 sek |
Gesamtproduktion | unbekannt |
delprado verlag |